Die Männertreu

‘Seht da kommt ein schönes Weib,
vom Berg herabgegangen.
./. Ihr Angesicht so weiß, wie Schnee,
und Tränen auf den Wangen./’ ‘Holdes Weib, was suchest du,
hier in diesen Gründen?
./. Ich such’ die Blum’ der Männertreu
und kann sie nirgends finden./’ ‘Holdes Weib, stell’ s Suchen ein,
zu Stein dein Herz lass’ werden;
./. denn die Blum’ der Männertreu
blüht nicht mehr auf Erden./’ ‘Auch ich war einstmals jung und schön,
ein Jüngling schwur mir Treue...
./. Die Männertreu, ja die ist schön,
später aber kommt die Reue!/’ ‘Drum, Frauen, glaubt den Männern nicht,
wenn sie liebreich scherzen.
./. Keiner hält, was er verspricht,
spielt nur mit Mädchenherzen./’