Einleitender Teil

„No one would remember the old German Historical School if it were not for the famous Methodenstreit. Actually no one remembers them anyway.“ (Solow [1985: 328])

Aus heutiger Sicht fällt es schwer sich vorzustellen, dass die historische Schule der Nationalökonomie einst eine schildernde Figur der Wirtschaftswissenschaft war. Wie oft stößt man auf Namen wie Schmoller oder Sombart, wenn die wichtigsten aktuellen Zeitschriften der internationalen wirtschaftspolitischen Literatur bibliometrisch untersucht werden? Jüngere Arbeiten über den amerikanischen Institutionalismus haben die deutsche Lehre zwar wieder ins Licht gerückt, indem sie deren Einfluss auf inzwischen wieder modern gewordene Ökonomen, wie z.B. Thorsten Veblen und John R. Commons, aufzeigen. 92 Doch der vergangene Glanz der historischen Schule ist kaum mehr wahrnehmbar. Nachdem die dominante Rolle, die sie auf der deutschen akademischen Bühne ihrer Zeit spielte, in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts erodierte, 93 verbleibt heute nur ein verblasstes Bild. Weniger als zwei Generationen haben ausgereicht, um ein breites wissenschaftliches Gedankengebäude komplett niederzureißen. Von seiner Programmatik besteht nichts fort. Nur an die Kritik, die sich gegen die historische Schule richtete, scheint sich die Wissenschaft erinnern zu wollen. Denn, so Solow: „No one would remember the old German Historical School if it were not for the famous Methodenstreit. Actually no one remembers them anyway.“ 94

Notes
92.

Bazzoli [1994: 47]; Baslé [1993: 159-176].

93.

Häuser [1994: 51-57].

94.

Solow [1985: 328].