Erster Teil: Das Erbe der historischen Schule

Eine Nationalökonomie ohne Theorie ist blind, eine solche ohne Empirie ist leer.“ (Sombart [1930: 319])

Der vorliegende Teil widmet sich einer Zeitspanne, die von der Neuzeit bis zur Weimarer Republik – d.h. von den Vorläufern der historischen Schule über die ältere bis hin zur jüngeren Lehre – reicht. Ziel ist es, einerseits aus theoretischer Sicht und andererseits aus wirtschaftspolitischer Sicht zu verstehen, welche Rolle die historische Schule spielte, und welche charakteristischen Spuren sie während jener Epoche in der deutschen Wirtschaft hinterließ. Der erste Abschnitt untersucht, wie die historische Schule unter Berücksichtigung der vorhandenen Theorien entstand. Anschließend wird ergründet, wie sich die alte Lehre unter Führung Schmollers zu einer richtigen Schule entwickelte. Die aus diesen Lehren hergeleiteten wirtschaftspolitischen Anforderungen werden erläutert. Danach findet die erste theoretische Kritik der historischen Schule durch den österreichischen Ökonomen Carl Menger (1840-1921) sowie ihre Überwindung durch die neohistorische Schule Beachtung. Schließlich wird Euckens Verbindung zur historischen Schule anhand seiner Dissertations- und Habilitationsschriften verdeutlicht.