2.1.1. Die Ausgangslage: Hyperinflation und Hochkonjunktur

Bevor die deutsche Wirtschaft in die Große Depression stürzte, unterlag sie Schwankungen, deren Intensität ihre Währungsordnung nicht intakt ließen. Ab 1914 beschleunigte sich die Inflation stetig, bis die Situation zwischen 1921 und 1923 in einer so genannten „Hyperinflation“ mit bis zu vierstelligen Teuerungsraten eskalierte. Nach Stabilisierung der deutschen Währung im Jahr 1924 erholte sich die Wirtschaft und gelangte zur Hochkonjunktur, die jedoch schon 1929 durch eine plötzliche Kredit- und Bankenkrise unterbrochen wurde. Möchte man einen ersten Eindruck des Konjunkturverlaufs in Deutschland vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg gewinnen, ist es hilfreich, einen Blick auf den Index der Industrieproduktion zu werfen:

Abbildung 3: Index der deutschen Industrieproduktion 1913-1940
Abbildung 3: Index der deutschen Industrieproduktion 1913-1940

Die Inflationsentwicklung kann drei Faktoren angelastet werden. Erstens reflektierte sie eine Verknappung des Angebots mit den militärischen Konflikt. Zweitens korrespondierte sie mit einer Explosion des Staatskredits, deren Konsequenz ein verschlechterter Deckungsgrad der Papierwährung war. Drittens lässt sich die deutsche Inflation auch durch politische sowie soziale Aspekte erklären.