2.3. Euckens Emanzipation von der historischen Schule

Angesichts Euckens Idealvorstellung von Wissenschaft sowie deren unmöglicher Verwirklichung durch die empirische Methode wendet sich der Freiburger Ökonom vehement gegen den die unterschiedlichen historischen Schulen verbindenden Denkstil. Nach Hans Rieters Standortbestimmung des historischen Denkstils bemisst sich Walter Euckens Emanzipation anhand von acht Punkten: 943

Notes
943.

Rieter [1994: 132-133] Laut Rieter prägen den Historismus ein philosophischer Relativismus der Erkenntnisse, eine gewisse Skepsis gegenüber jedem System geschlossener Kausalbeziehungen sowie eine holistische, organische, evolutionistische und normative Methodologie. Außerdem betrachte der Historismus insgesamt die Ökonomie nicht nur von der technischen Seite, sondern auch aus ethischer Sicht. Schließlich definierten sich die deutschen historischen Schulen ebenfalls durch ihre Opposition zur klassischen Lehre, zu deren Weiterentwicklung durch Ricardo und zu den sozialistischen Vertretern der Nationalökonomie.

944.

Eucken [1940: 173].

945.

Ebd. 268.

946.

Ebd. 41; 60-64.

947.

Ebd. 124.

948.

Weisz [2001: 129-156].

949.

Unter dem „wirtschaftlichen Prinzip“ versteht Eucken ein ökonomisch rationales Verhalten des Wirtschaftsagenten, demzufolge er die Befriedigung seiner Bedürfnisse unter minimalem Ressourceneinsatz zu maximieren sucht. Je nach Erkenntnisstand des Agenten lässt sich das Prinzip „objektiv“ oder nur „subjektiv“ verwirklichen. Sein Bestreben kann entweder die Deckung konstanter Bedürfnisse oder Gewinnmaximierung sein. Die unterschiedlichen Bestrebungen werden von den herrschenden gesellschaftlichen Institutionen beeinflusst: Eine freie Marktwirtschaft begünstigt die Gewinnmaximierung und zwingt den Agenten zu objektivem Verhalten. Eucken [1940: 211].

950.

Dazu Garrouste [1994] sowie Vanberg [1988: 17-31].

951.

Eucken [1940: 156].

952.

Dutraive [1992: 14-15].

953.

Bilger [1960: 117].

954.

Eucken [1940: 18-20]; Eucken [1952: 332-334].

955.

Sombart [1930: 228].

956.

Spiethoff [1955: 80-83; 86-89].

957.

Worauf Walter Eucken ausdrücklich verweist (Eucken [1940: 248-249]).

958.

Eucken R. [1878: 132-152].

959.

Eucken [1938a: 8].

960.

Eucken [1952: 55-58].

961.

Eucken [1934: 8].

962.

Eucken [1940: 269].

963.

Herrmann-Pillath [1987: 59-60].

964.

Nicholls [1994: 33].